Dieses Rezept wird dir gefallen: endlich ein leckeres Low-Carb Rezept für Brot und das ganz ohne Hefe! An dieser Mixtur habe ich sehr lange herum gefeilt und viel ausprobiert, weil ich wollte, dass es kinderleicht zuzubereiten ist und keine extravaganten Zutaten enthält, die du nicht in einem Supermarkt kaufen kannst oder die sehr teuer sind. Das war mir besonders wichtig, weil Brot neben Pasta eine der Sachen ist, die ich zu Beginn meiner Ernährungsumstellung am meisten vermisst habe und Brot für viele aus ihrem Alltag nicht wegzudenken ist. Außerdem nenne ich dir hier noch ein paar Alternativen, wie du bestimmte Zutaten austauschen kannst bzw. was sonst noch funktioniert. Hätte ich all meine Rezepte zu Beginn gehabt und ein paar Low-Carb Tricks und Kniffe gekannt, hätte ich keinen Verzicht üben müssen. Um dir das zu ersparen, präsentiere ich dir hier stolz mein Ergebnis.
Zur Vorbereitung stelle alle Geräte und Zutaten, die du brauchst, auf deiner Arbeitsfläche bereit:
Verwende am besten eine Küchenmaschine mit Knethaken oder ähnlichem, alternativ geht natürlich auch eine Rührschüssel und ein Rührgerät mit Knethaken – Achtung dabei, denn der Teig wird sehr zäh und herkömmliche Rührgeräte können damit leicht an ihre Grenzen stoßen. Achte darauf, dass das Gerät nicht zu lange kneten muss und zu heiß läuft. (Sicherheitshinweis am Rande: Wenn dein Gerät anfängt verschmurgelt zu riechen, ist es eigentlich schon zu spät, denn das bedeutet, dass die Schutzkontakte durchgeschmort sind und das Gerät nicht mehr sicher ist! Ziehe in so einem Fall sofort den Stecker aus der Steckdose und lass es abkühlen bevor du damit irgendetwas anderes tust! Auch wenn du es nur entsorgen willst. Wenn du die Anleitung befolgst, sollte es aber keine Probleme geben.)
Wenn du die Mandeln selber »mahlen« willst, brauchst du einen Standmixer. Das empfiehlt sich, wenn du dein Brot so richtig schön kernig und mit ordentlich Biss magst.
Des Weiteren benötigst du einen großen Löffel oder Silikonschaber, um den Teig leichter aus der Schüssel zu bekommen und den Teig in der Form später zu glätten – ich benutze am liebsten einen Silikonschaber, weil dann nichts in der Schüssel zurück bleibt.
Zum Backen benötigst du noch eine Kastenform und Backpapier. Das Backpapier hilft dir, den fertig gebackenen Brotlaib leicht aus der Form zu lösen und heraus zu heben.
Eine weitere Schüssel, in der du die trockenen Zutaten abwiegen und mischen kannst, ist ebenfalls hilfreich.
Nimm dir als erstes das Backpapier und falte es so, dass es in die Kastenform passt. Ich mache es folgendermaßen: Ich falte zuerst eine Längsseite, die etwas aus der Form herausgucken darf (erleichtert später das Herausheben, ohne sich die Finger zu verbrennen) und dann eine kurze Seite. Nun lege ich die Ecke mit den gefalteten Kanten in der Form an und markiere mir mit einer kleinen Falz oder dem Fingernagel, wo ich die anderen beiden Seiten falten muss, nehme das Papier wieder heraus, lege es auf die Arbeitsfläche und falte die entsprechenden Seiten an den soeben markierten Stellen. Mit dem gefalteten Papier die Form auskleiden und grob überschüssiges Material abschneiden.
Wenn du ganze Mandeln verwenden willst, fülle diese als nächstes in den Mixer und zerkleinere sie bis zum gewünschten Feinheitsgrad. Das dauert nur wenige Sekunden. Wenn du dir nicht sicher bist, benutze die Pulse Funktion. So behälst du die Kontrolle, denn der Mixer macht immer nur ein paar Umdrehungen, wenn du den Knopf betätigst. Wenn du zu lange mixt, erhälst du Mandelmus. Das brauchen wir für dieses Rezept nicht. Schau zwischendurch in den Mixer und vergewissere dich, ob du deinen gewünschten Zerkleinerungsgrad bereits erreicht hast und schüttele den Behälter, so dass die am Rand klebenden Mandeln wieder in die Mitte fallen und weiter zerkleinert werden können. Achtung: der Mixvorgang ist sehr laut solange die ganzen Mandeln noch durch den Mixer fliegen und gegen die Wände geschlagen werden! (Beste Methode jemanden zu wecken, aber vielleicht nicht die freundlichste…)
Alternativ kannst du natürlich auch bereits gemahlene Mandeln kaufen. Dann entfällt der vorangegangene Arbeitsschritt. In der Regel kosten gemahlene Mandeln genauso viel wie ganze Mandeln. Die entscheidende Frage ist, welche Konsistenz dein fertiges Brot haben soll: mehr Biss – dann zerkleinere deine Mandeln lieber selber im Mixer oder feiner, dann nimm bereits gemahlene Mandeln. Das ist letztendlich aber alles Geschmackssache. Ich zerkleinere meist soweit, dass ich noch sehr grobe Stücke dazwischen habe, aber auch schon gut Gemahlenes. Probiere aus, was dir am besten schmeckt oder was für dich mit deinen übrigen Zutaten am besten funktioniert. Dabei kannst du keine Fehler machen.
Nun gib alle trockenen Zutaten bis auf die Haselnüsse (gemahlene Mandeln, Mandelmehl, geschrotete Leinsaat, Backpulver, Salz) in eine Schüssel und vermische sie gründlich. So verhinderst du Klümpchenbildung im Teig.
Schalte jetzt deinen Backofen ein und heize ihn auf 200°C Ober- und Unterhitze oder 180°C Umluft vor. Schiebe einen Rost auf der mittleren Schiene in den Backofen.
Gib nun alle feuchten Zutaten – also den körnigen Frischkäse und die Eier – in die Rührschüssel und verrühre sie kurz. Als Alternative zum körnigen Frischkäse kannst du z.B. Magerquark verwenden oder wenn du den Fettanteil hochschrauben möchtest fettere Quarksorten. Ich habe mich bei diesem Rezept für körnigen Frischkäse entschieden, weil er für mich ein optimales Verhältnis von Protein (ca. 13 %) und Fett bei einem runden Geschmack (weitaus weniger säuerlich als Magerquark) hat. Leinsaat, Mandeln, Nüsse haben einen natürlich hohen Fettanteil, sodass das Brot von den Makronährstoffen hinsichtlich einer Low-Carb und sogar einer ketogenen Ernährungsform ideal ausgewogen und an deine persönlichen Bedürfnisse vorzüglich angepasst werden kann, indem du es mit entsprechendem Belag oder Beilagen um Fette, Proteine oder wenn gewünscht Kohlenhydraten ergänzen kannst. Das perfekte Basisrezept.
Nun nimm deine Schüssel mit den vermengten trockenen Zutaten und gib sie zur Frischkäse-Ei-Masse und verrühre sie auf niedriger Stufe. Dann kannst du einen Gang höher schalten.
Wenn alles gut vermengt ist, füge die Haselnüsse hinzu und knete sie kurz ein.
Nun kannst du mit Hilfe eines Schabers oder Löffels die Teigmasse in die mit Backpapier ausgekleidete Backform umfüllen. Für eine schöne glatte, glänzende Kruste streiche die Teigmasse in der Form mit nassen Händen oder einem in Wasser getauchten Schaber oder Löffel ordentlich glatt. Wenn du magst, kannst du nun noch mit einem scharfen Messer ein Muster in die Oberfläche ritzen. So steuerst du, an welchen Stellen das Brot einreißt, wenn es beim Backen aufgeht und erhälst eine optisch ansprechendere Oberflächenstruktur. Hier sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt!
Anschließend ab damit in den Ofen. Dort lässt du es ca. 90-120 Minuten durchbacken. Das ist abhängig von deinem Ofen. Da jeder Ofen anders ist, kann man hier keine klare Angabe machen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Brot schon durch ist, prüfe mit der Stäbchen Methode: Nimm dazu einen Zahnstocher oder Schaschlikspieß und stich mittig in das Brot – mindestens bis zur Mitte in der Höhe. Ziehe ihn wieder heraus: Wenn Teigreste daran kleben, ist es noch nicht fertig, wenn er sauber bleibt, ist dein Backwerk durchgebacken.
Nimm das fertige Brot aus dem Ofen und lasse es 10 Minuten in der Form abkühlen. Anschließend kannst du es mit dem Backpapier aus der Form heben und vom Backpapier befreit auf einem Rost auskühlen lassen. Das dauert mehrere Stunden. Anschneiden kannst du es aber auch schon nach zwei Stunden (vorher bricht es dabei leicht) und dein selbst gebackenes Low-Carb Brot geniessen!
Das Brot kannst du wunderbar mit Butter, Käse, geräuchertem Fisch, Aufschnitt, Aufstrich, Marmelade, Ei, Salaten und dergleichen ergänzen. Deiner Phantasie sind auch hier keine Grenezn gesetzt. Wenn du weitere Inspirationen haben möchtest, schau dich gern hier auf Loaves & Leaves weiter um.
Noch ein Tipp zur Aufbewahrung: Da Milchprodukte und Eier verwendet werden, ist dieses Brot nicht so haltbar wie herkömmliches. Im Kühlschrank aufbewahrt hält es sich ca. eine Woche, achte dann darauf, dass es vollständig abgekühlt ist und verpacke es luftig, sodass es noch „atmen“ kann, da sich sonst Schwitzwasser sammelt. Wenn du es innerhalb von zwei bis drei Tagen aufisst, kannst du es an einem kühlen Ort auf einem Holzbrett auf der Schnittfläche gelagert aufbewahren. Geschmacklich ist das besser als im Kühlschrank. Alternativ kannst du das Brot nach dem Auskühlen auch teilen und einfrieren. So hast du immer frische Reserven. Bedenke dann nur, dass du das Brot ein paar Stunden bevor du es brauchst zum Auftauen aus dem Tiefkühler holst. Wenn ich es einfriere, hole ich es einfach am Vorabend raus und lasse es über Nacht auf einem Rost auftauen. In Scheiben geschnitten und getoastet schmeckt es dann am besten.
Schreibe einen Kommentar